Info: Nachruf auf Hans Wegner

Ich schreibe gerne, aber auf einen Bericht wie diesen habe ich so dermaßen keine Lust, denn die kommenden Zeilen haben einen sehr traurigen Anlass – unser Judofreund, Trainer und Abteilungsleiter Hans Wegner ist am 16. Juni verstorben.

Hans war ein Judoka mit voller Überzeugung und sportlich immer aktiv, was sein viel zu frühes Ableben umso überraschender macht.

Ich habe Hans vor Jahrzehnten als Kampfrichter das erste Mal auf der Matte erlebt und er gehörte für viele berliner Judokämpfer einfach dazu – ein Turnier ohne ihn schien kaum möglich.

Sein Name war eine halbe Ewigkeit mit der Sportschule Arashi verbunden, deren Namen er bis zuletzt in seinem Judopass trug. Als deren Heimstätte vor Jahren einem Brand zum Opfer fiel, fand er eine neue Heimat in unserer Judoabteilung. Schon früh übernahm er Verantwortung bei uns, so agierte er erfolgreich als Trainer für alle Altersklassen, als Prüfer uns zuletzt sogar als Abteilungsleiter.

Hans galt als Vorbild, wenn er z. B. zwischen zwei Trainingseinheiten zusätzlich selbst trainierte und nach dem Sport noch viele Kilometer mit dem Rad den Heimweg antrat.

Er half Anfängern immer besonders gerne mit seinem Wissen und aufgrund seiner Leistungen für den berliner Judoverband wurde ihm vor einigen Jahren der 2. Dan verliehen.

Er befand sich nicht nur beim Judo, sondern auch im Alltag, oft in einem Kampf, denn ihn bewegten aktuelle Ereignisse in der Welt sehr und er suchte in dieser beständig nach Lösungen, die diese ein Stücke besser machen. Er kämpfte im Alter von 66 Jahren um die Deutsche Meisterschaft – und gewann! Keiner hatte Zweifel daran, dass er ein weiteres Mal antreten würde.

In seinem Training für die Erwachsenen überraschte er damit, dass moderne Methoden wie „Tabata“ ihren Platz fanden und seine motivierende Musikmischung – irgendwo zwischen Schlager und Rave – bleibt legendär.

Wie verabschiedet man sich von jemandem, von dem man dachte, dass er einfach für immer bei uns bleiben wird und uns noch tausende Male mit seinen Fähigkeiten auf die Matte befördern wird?

Ich weiß es nicht wirklich. Aber ich bin sicher, dass ich im Namen all seiner Judfofreunde laut ausrufen kann: Danke Hans, für alles! Du wirst uns wirklich fehlen und wir werden Dich in dankbarer Erinnerung behalten; die Halle wird ohne Dich in vielen Hinsichten leerer sein. Wir sehen Dich weiter wie auf dem folgenden Bild, dass ich vor einigen Monaten aufgenommen hatte, als keiner auch nur annähernd an das traurige Ereignis denken konnte: