Regionalliga Kampftag 1 Männer

PSV Schwerin - Bushido Berlin 5:2 PSV Schwerin - JV Königs Wusterhausen 5:2 Bushido Berlin - JV Königs Wusterhausen 4:3

Randori Berlin - Motor Babelsberg 4:3 Randori Berlin - KSC Strausberg 5:2 KSC Strausberg - Motor Babelsberg 4:3

Dynamo Brandenburg - Polizei SV Berlin 5:2 Dynamo Brandenburg - TSV Rudow Berlin 4:3 TSV Rudow Berlin - Polizei SV Berlin 4:3

1. PSV Schwerin 4:0 10:4 2. Randori Berlin 4:0 9:5 Dynamo Brandenburg 4:0 9:5 4. TSV Rudow Berlin 2:2 7:7 5. Bushido Berlin 2:2 6:8 KSC Strausberg 2:2 6:8 7. Motor Babelsberg 0:4 6:8 8. Polizei SV Berlin 0:4 5:9 JV Königs Wusterhausen 0:4 5:9

Nun ist also der erste Kampftag der Regionalliga komplett. An diesem Tabellenstand sollten wir uns bis zum 2. Kampftag in Schwerin ausgiebig erfreuen. Dort werden wir auf die beiden Teams treffen, welche Aufstiegsambitionen für die 2. Bundesliga haben. Der PSV Schwerin und Randori Berlin werden uns sicherlich nach den Ergebnissen des ersten Kampftages nicht unterschätzen.

Über die Hälfte aller Mannschaftskämpfe am 1. Kampftag endeten mit dem knappsten Ergebnis von 4:3. Daraus kann man durchaus eine hohe Ausgeglichenheit in der Staffel für dieses Jahr erwarten.

Die beiden starken Auftritte unserer Mannschaft sollten nicht vom Ziel Klassenerhalt ablenken. Und wer dabei war weiß, wie knapp wir an diesem Tag am zweiten Erfolg vorbeigeschrammt sind.

In Kürze erfahrt ihr mehr Einzelheiten über die Mannschaftsaufstellung und den spannenden Kampfverlauf vom ersten Auftritt des Regionalligateams des TSV Rudow.

Am Ende waren alle traurig, dass man den ersten Kampftag nicht mit zwei Mannschaftserfolgen beenden konnte. Insgesamt 18 Sekunden hätte Sören noch mit seiner Führung überstehen müssen, um gegen Brandenburg den entscheidenden vierten Siegpunkt zu erkämpfen.

Aber der Reihe nach.

Insgesamt 20 Kämpfer fanden sich pünktlich zur ersten Auswärtsfahrt der Regionalliga Nordost nach Brandenburg an den verabredeten Treffpunkten ein. Ohne Stau und mit dem Supernavigationssystem vom Sponsorbus trafen wir rechtzeitig am Wettkampfort ein. Eine neue Halle war ordentlich hergerichtet und bot auch den interessierten Zuschauern einen guten Überblick.

Die Nervosität und die Aufregung bekämpfte jeder auf seine Weise. Besonders erfreulich war auch, dass viele Ersatzkämpfer oder die leicht Verletzten und die später nachgereisten Fans der Mannschaft einen starken Rückhalt gaben.

Beim Wiegen scherzten die Gastgeber: „Das Einwiegen mit den meisten Teilnehmern habt ihr auf jeden Fall für euch entschieden!“ Nicht ganz so entspannt wirkte das zweite Berliner Team vom Polizei SV. Die Spekulationen für die Aufstellung des ersten Kampfes waren beendet mit der Abgabe der Mannschaftslisten. Wir hatten uns (wie auch im Kampf gegen Brandenburg) für eine Mischung von jugendlichem Elan und routinierter Abgeklärtheit bei der Nominierung entschieden.

In der Auftaktbegegnung gegen den Polizei SV Berlin setzte Andrzej (immerhin 41 Jahre jung) von Beginn an die Akzente und baute seine Führung kontinuierlich aus, um nach 3:30 Minuten mit seiner Spezialtechnik Seoi-nage den ersten Siegpunkt zu erkämpfen. Für die 2:0 Führung brauchte Phillip (17 Jahre) in der Klasse -60kg gerade mal 50 Sekunden und zeigte dabei drei verschiedene Techniken aus seinem Handlungskomplex. Auch ein 2:1 Shido-Rückstand konnte Lars (34 Jahre) nicht zu unvorbereiteten Aktionen verleiten. Konzentriert wartete er auf den richtigen Moment und besiegte seinen Gegner im Schwergewicht über 100kg zwei Minuten vor Schluss mit Ura-nage: 3:0! Nur noch ein Punkt bis zum ersten Mannschaftssieg. Sascha (18 Jahre) ging bis 100kg mit zwei Koka in Führung, aber die Gefährlichkeit der Seoi-nage Angriffe seines Gegners waren nicht zu übersehen. Leider bewahrheiteten sich die Befürchtungen nach zwei Minuten Kampfzeit mit Ippon für seinen Kontrahenten. Jetzt kam die Gewichtsklasse - 66kg mit Marco (31 Jahre) an die Reihe. Hochmotiviert nutzte er nach zwei Minuten mit einem Konter seine Chance und sicherte somit den Auftakterfolg gegen den PSV. Unabhängig vom aktuellen Punktestand im Mannschaftsvergleich kämpft jeder Judoka trotzdem um jeden Einzelsieg. In der Gewichtsklasse -81kg stellten wir unseren ältesten Kämpfer Frank (44 Jahre) auf. Seit Jahren trainiert er regelmäßig einmal in der Woche bei Arashi und half unseren Jugendlichen oft mit praktischen Tipps bei gemeinsamen Trainingseinheiten. Fast bis zum Ende versuchte Frank eine Möglichkeit zum Sieg zu entdecken, aber der Gastkämpfer Lutz Kodlin (SCB) verfügte über ausreichendes Stehvermögen und unterschätzte Frank leider nicht: 4:2. Den letzten Kampf -73kg konnte unser jüngster Starter Sören (16 Jahre) leider nur kurz genießen. Nach 30 Sekunden fiel er mit Ippon auf eine Abtauchtechnik.

Großer Jubel bei der Verkündung des Endergebnisses: „Der Mannschaftskampf zwischen dem TSV Rudow Berlin und dem Polizei SV Berlin endet 4:3 für den TSV Rudow!“

Unerwartete Erfolge sind doch einfach wunderbar.

Entspannt verfolgten wir die Begegnung zwischen Brandenburg und dem PSV. Die Brandenburger hatten allerdings mehr Mühe als es der 5:2 Erfolg vielleicht vermuten lässt.

Nun durften wir gegen die Brandenburger antreten. Diese erreichten in der letzten Saison immerhin den 3. Platz in der Regionalliga! Bei der Mannschaftsaufstellung hielten die „Dynamos“ sich an die Devise: „Never change a winning team!“

Wir allerdings nicht. Robert (21 Jahre) machte diesmal den Anfang -90kg. Eine gute kämpferische Leistung bis zur Hälfte des Kampfes, aber keine Chance auf einen Siegpunkt. Samet (20 Jahre) traf in der Klasse -60kg auf einen Oldie der Brandenburger, welcher vorher mit starken Übergängen Stand/Boden aufgefallen war. Nach 1:30 Minute siegte aber Samet mit einem tollen De-ashi-barai. Lars 100kg und Mike (34 Jahre) -100kg versuchten in ihren Kämpfen alles, mussten aber die Überlegenheit ihrer Gegner anerkennen. Marco holte in seinem Kampf -66kg einen Rückstand auf und besiegte seinen Kontrahenten eindrucksvoll mit Ippon nach 3:30 Minuten: nur noch 2:3. Sascha durfte sich diesmal -81 kg mit Madeya (Brandenburg) auseinandersetzen, welchem er vor zwei Monaten bei der NODEM U20 unterlag. Motiviert, konzentriert und konsequent bis zum abschließenden Haltegriff glückte die Revanche für die letzte Niederlage: 3:3! Tja! So weit, so gut.

Was soll ich zum abschließenden Kampf schreiben?

Dramatisch, spannend, auf Messers Schneide verlief der entscheidende Kampf von Sören. Er hatte sich seine Führung verdient und hart erkämpft und konnte seinen Gegner 1:30 vor Schluss in einen Haltegriff (Tate-shiho-gatame) nehmen. Unerklärliche Weise wurde diese Aktion unterbrochen (Mate). Selbst für alle Unbeteiligten und auch für die Gastgeber war diese Entscheidung völlig unverständlich! Allerdings kann man an Tatsachenentscheidungen nichts ändern. Auf die spätere Frage an die zwei beteiligten Kampfrichter dieser Aktion (der Dritte konnte diesen Moment aus seiner Position nicht einsehen) kam die Antwort: „Wir müssen unsere Fehlentscheidung eingestehen!“ Das Ende ist bekannt.

Begeisterungsstürme der Heimmannschaft als 18 Sekunden vor Ablauf der regulären Kampfzeit sich Sören aus einem Haltegriff seines Gegners nicht mehr befreien kann.

Und trotzdem Jubel bei der Verkündung des Endergebnisses: „Der Mannschaftskampf zwischen Dynamo Brandenburg und dem TSV Rudow Berlin endet 4:3 für Brandenburg!“

Wir fühlten uns als der moralische Sieger.

Ein toller Einstand für uns in der Regionalliga Nordost, aber nur zwei Punkte. Ein unvergessliches Erlebnis! Ich glaube das können alle Beteiligten bestätigen. Wir konnten feststellen, dass wir ein konkurrenzfähiges Team im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga haben. Allerdings benötigen wir zwei weitere Siege, um sicher die Klasse zu halten. Das Regionalligateam hofft auf zahlreiche Unterstützung in den Heimkämpfen am 20. August und 10. September 2005.